Internes Bleaching



Interne Verfärbung devitaler Zähne

Neben externen Verfärbungen, die sich als Beläge auf der Zahnoberfläche ablagern, können durch die Einlagerung von Farbstoffen in die Zahnsubstanz auch interne Verfärbungen auftreten. Ein besonderer Fall ist die dunkle Verfärbung von devitalen (= avitalen,  d.h. abgestorbenen oder marktoten) Zähnen.

 

  • Verfärbung devitaler Zähne: Ein heftiger Stoß oder Schlag gegen den Zahn kann gerade im Frontzahnbereich zum Absterben des Zahnmarks führen (Zahntrauma). Die darin enthaltenen roten Blutkörperchen (Erythrozyten) enthalten den Farbstoff Hämoglobin, bei dessen Zersetzung schwarzes Eisensulfid entsteht. Die Einlagerung in die Zahnsubstanz lässt den devitalen Zahn dunkler erscheinen.
  • Verfärbung nach Wurzelkanalbehandlung: Bei einer Wurzelkanalbehandlung wird das entzündete Zahnmark aus den Wurzelkanälen entfernt, um diese anschließend mit Wurzelzement zu verschließen. Dies ermöglicht die Erhaltung des devitalen Zahns.
    • Graufärbung durch Hämoglobin-Abbau:  In seltenen Fällen können bei der Reinigung der Wurzelkanäle winzige, hämoglobin-haltige Gewebereste zurückbleiben. Das im Abbauprozess entstehende Eisensulfid färbt den Zahn grau.
    • Verfärbung durch Spül- und Füllungsmaterialien: Früher verwendete Präparate (insb. Resorcinol-Formaldehyde-Resin / Russisch Rot, Einsetzen von Silberstiften) führten oft zur Verfärbung des wurzelbehandelten Zahns. Bei den modernen Präparaten, die wir in der Zahnresidenz verwenden, ist dies weitgehend ausgeschlossen. 

Internes Bleaching zum Bleichen devitaler Zähne

Beim internen Bleaching wird das Bleichmittel - anders als beim externen Bleaching - nicht auf die Zahnoberfläche aufgetragen, sondern direkt ins Zahninnere eingebracht.  Dies ermöglicht die Aufhellung devitaler, d.h. marktoter Zähnen mit Wurzelkanalfüllung.

 

In der Zahnresidenz nutzen wir daher die langjährig bewährte Walking-Bleach-Methode. 

 

Stören Sie sich an einem dunkel verfärbten devitalen Zahn? Wünschen Sie sich eine gezielte Aufhellung, um wieder strahlend lächeln zu können? Dr. Wrastil berät Sie gern zu allen Fragen rund um das interne Bleaching!

Zustandserfassung vor der Zahnaufhellung

Vor dem internen Bleaching ist abzuklären, ob der verfärbte Zahn für diese Behandlung geeignet ist. Dabei überprüft Dr. Wrastil vor allem:

  • die Erhaltungsprognose des Zahns sowie eine ggf. geplante (Teil-)Überkronung
  • die Dichtigkeit der Wurzelkanalfüllung
  • den Zustand der verbliebenen Zahnsubstanz (Schmelzrisse) und der Wurzelspitze

Die Walking-Bleach-Technik zur Aufhellung wurzelbehandelter Zähne

Bei der Walking-Bleach-Technik wird - anders als bspw. beim Chairside Bleaching (thermokatalytisches Bleichen) - auf die risikobehaftete Erwärmung des Zahns zur Aktivierung des Bleichmittels verzichtet. Stattdessen verbleibt das Mittel über mehrere Tage im Zahninnern, während der Patient ganz normal seinem Alltag nachgeht - darauf bezieht sich auch die englische Bezeichnung der Methode.

Welche Bleichmittel werden zur Aufhellung avitaler (devitaler) Zähne verwendet?

Als Bleichmittel dient Wasserstoffperoxid, das färbende Substanzen entfärbt und metallische Verbindungen abbaut. Dabei stehen verschiedene Mischungen zur Auswahl:

  • 30%-iges Wasserstoffperoxid und Natriumperborat - ein stark saures Gemisch, das eine erhöhte Bruchgefahr für den Zahn bedeutet
  • 3%-iges Wasserstoffperoxid und Natriumperborat - eine stark alkalische Mischung
  • Natriumperborat und Wasser - eine Mischung, bei der Wasserstoffperoxid abgespalten wird.

Wie ist der Ablauf bei der Walking-Bleach-Technik?

Die Walking-Bleach-Technik erfordert zwei oder mehr Behandlungstermine im Abstand von einigen Tagen. 

  • Einsetzen der Einlage: Öffnen der natürlichen Zahnkrone und Entfernung des Wurzelzements im oberen Bereich; bei Bedarf auch Kariestherapie, Entfernung von Geweberesten, Abdichtung der Füllung. Anschließend Abdeckung des Zahnfleisches, Einbringen der mit Bleichmittel getränkten Einlage und Verschließen des Zahns mit einer provisorischen Kunststoff-Füllung. 
  • Mehrtägige Einwirkzeit: Das Bleichmittel entfaltet seine Wirkung im Zahninneren.
  • Kontrolle der erreichten Aufhellung und ggf. Erneuerung des Bleichmittels unter erneutem Öffnen und provisorischen Verschließen des Zahns.
  • Entfernen der Einlage: Öffnen der provisorischen Füllung, Entfernen der Bleichmittel-Einlage, neutralisierende Spülung des Zahninneren und abschließendes Verschließen des Zahns mit einer dauerhaften Zahnfüllung. Im sichtbaren Bereich sollte die dauerhafte Füllung erst 4 Wochen später, nach Abschluss des Aufhellungsprozesses gelegt werden, um eine genaue Farbanpassung zu erreichen.

Wie lange dauert ein internes Zahnbleaching?

Die Behandlungstermine zum Einsetzen und Entfernen der Einlage dauern jeweils ca. 15 Minuten.

Die Einwirkzeit des Bleichmittels liegt zwischen 3 und 5 Tagen. Allerdings muss das Bleichmittel in der Regel ein- oder mehrmals erneuert werden, sodass sich die Einwirkzeit entsprechend vervielfacht. Das endgültige Aufhell-Ergebnis zeigt sich nach 2-4 Wochen.

Was kostet ein internes Bleaching?

Ob Bleaching Agent, Spüllösung oder Füllmaterial - in der Zahnresidenz arbeiten wir ausschließlich mit hochwertigen Präparaten namhafter Medizinprodukte-Hersteller, um Ihnen bestmögliche Behandlungsergebnisse zu bieten. 

 

Die Kosten für das interne Bleaching eines devitalen Zahns liegen zwischen 80 - 150 Euro.

Sollte für Sie ein internes Bleaching in Frage kommen, erstellen wir Ihnen gerne einen individuellen Kostenplan.

Gibt es bei einem internen Bleaching Risiken zu beachten?

Das interne Bleaching ist ein langjährig bewährtes Verfahren, das jedoch - wie jeder andere medizinische Eingriff auch - einige Risiken birgt. Zu nennen sind vor allem:

  • Zahnfraktur während des Bleachings, d.h. Bruch des hohlen und somit instabilen Zahnes
  • Wurzelresorption, d.h. Auflösung der Zahnwurzelspitze - insb. bei unzureichender Abdichtung der Wurzelkanalfüllung
  • zervikale Resorption, d.h. Auflösung der Zahnsubstanz - insb. bei Verwendung von 30%-igem Wasserstoffperoxid

Um die Risiken weitestmöglich zu minimieren, legt Dr. Wrastil stets großen Wert auf die sorgfältige Voruntersuchung und wird die Aufhellung nur durchführen, wenn gute Erfolgschancen gegeben sind.

Welche Nebenwirkungen können beim Bleaching avitaler Zähne auftreten?

Bei dem langjährig bewährten Walking-Bleach-Verfahren sind Nebenwirkungen äußerst selten. Bei empfindlichen Zähnen kann das Bleichmittel in Einzelfällen zu einer dauerhaft erhöhten Temperaturempfindlichkeit führen. Kommt das Bleichmittel trotz Abdeckung mit der Mundschleimhaut und den Zahnhälsen in Kontakt, können Reizungen auftreten.

Wann kann ein internes Bleaching nicht angewendet werden?

Nicht empfehlenswert ist ein internes Bleaching, wenn die Langzeitprognose für den Zahn negativ ausfällt, insb. bei parodontologischen Problemen.

 

Bei folgenden Problemen ist vor dem Bleaching eine vorbereitende Behandlung erforderlich:

  • fortbestehende oder neu aufgeflammte Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis)
  • unzureichende Wurzelfüllung
  • Wurzelresorption (Auflösung der Wurzelspitze) oder andere, im Röntgenbild erkennbare Auffälligkeiten der Wurzelspitze