Die Wurzelspitzenresektion (Apektomie) bezeichnet einen oralchirurgischen Eingriff. Hierbei wird die Spitze der Zahnwurzel abgetrennt und der Wurzelkanal an der Schnittstelle bakteriendicht verschlossen, ggf. auch mit einer Füllung versehen.
Eine Wurzelspitzenresektion zielt auf die Rettung des Zahnes ab und ist oft die letzte Möglichkeit, eine Extraktion zu vermeiden. Dr. Wrastil empfiehlt diese Behandlung bei:
Eine Wurzelspitzenresektion wird in der Zahnresidenz ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Zugriff erfolgt in der Regel von der Außenseite des Kiefers, in seltenen Fällen auch von der Gaumenseite. Der Eingriff umfasst folgende Schritte:
Eine Wurzelspitzenresektion dauert 30-90 Minuten. Die individuelle Behandlungsdauer ist vom Schwierigkeitsgrad des Eingriffs und insb. der Zahl der Wurzelkanäle abhängig.
Nach der OP ist eine Erholungsphase von 24 Stunden erforderlich. In dieser Zeit empfehlen wir strikten Rauch- und Alkoholverzicht sowie körperliche Schonung.
Das Weichgewebe verheilt in 1-2 Wochen, die Fäden werden bei einem Nachsorgetermin 7-10 Tage nach der OP gezogen.
Der Heilungsprozess des Knochens, d.h. die Schließung des OP-Zugangs durch die Neubildung von Knochenzellen, kann 3-6 Monate dauern. Bei einem Nachsorgetermin wird der Heilungserfolgs mittels Röntgenaufnahme überprüft.
Die Kosten für eine Wurzelspitzenresektion orientieren sich an der Komplexität des Eingriffs. In der Zahnresidenz wird vor jeder Behandlung ein detaillierter Heil- und Kostenplan erstellt.
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Wurzelspitzenresektion, wenn der betroffene Zahn im Front- und Seitenzahnbereich steht und als erhaltungswürdig eingestuft wird.
Die Kosten für bestimmte OP-Verfahren und Behandlungsschritte, insb. den retrograden Verschluss des Wurzelkanals mit MTA-Zement, müssen die Patienten dagegen selbst tragen.
Unmittelbar nach der Wurzelspitzenresektion sind Schwellungen, Blutergüsse und Wundschmerzen zu erwarten. Diese lassen sich durch fachgerechtes Kühlen sowie Schmerzmittel gut lindern und klingen nach einigen Tagen von selbst ab.
In seltenen Fällen kann es bei dem Eingriff zur Verletzung von Blut- und Nervenbahnen sowie benachbarten Zähnen kommen, bei einer OP im Oberkiefer kann auch die Kieferhöhle
geöffnet werden. Nicht immer ist der Eingriff erfolgreich, d.h. der Zahnverlust ist nicht in allen Fällen zu verhindern. Zudem kann die Entzündung in seltenen Fällen aufflammen.
Um diese Risiken weitestgehend zu minimieren, setzt Dr. Wrastil auf umfassende Beratung inkl. Abfrage eventueller Risikofaktoren aufseiten des Patienten sowie den Einsatz moderner Diagnose- und
OP-Verfahren.
Besonders positive Auswirkung auf den Behandlungserfolg hat dabei der retrograde Verschluss des Wurzelkanals mit MTA-Zement, also die von der Wurzelspitze aus gesetzte Füllung
des Wurzelkanals. Die sorgfältige Abdichtung der Wurzelkanäle verhindert das Eintreten von Gewebeflüssigkeit und das Austreten von Toxinen und senkt dadurch das Risiko
einer erneuten Entzündung.
Flammt die Entzündung nach der Wurzelspitzenresektion erneut auf, empfehlen wir unseren Patienten eine eingehende Röntgenuntersuchung, um die Ursachen abzuklären.
In manchen Fällen empfiehlt sich eine Wiederholung des Eingriffs, in anderen kann eine - ggf. erneute - orthograde Wurzelkanalbehandlung Abhilfe schaffen - gerade die mikrochirurgische Behandlung
unter dem Lichtmikroskop schafft oft messbar bessere Ergebnisse. Die Extraktion sollte stets nur letztes Mittel sein, wenn die Rettung des Zahnes unmöglich erscheint.
Bei einem vitalen Zahn verläuft die Entzündung der Zahnwurzel (genau genommen: des Zahnmarks im Bereich der Zahnwurzel) oft akut und mit starken Schmerzen. Stirbt der Zahnnerv infolge der Entzündung ab, lassen die Schmerzen oft plötzlich nach - die Entzündung jedoch bleibt unbemerkt weiter bestehen und wird chronisch. Oft führt sie zur Entstehung von Zysten und Abszessen.
Die Alternative zur Wurzelspitzenresektion ist oft die Extraktion - also die Entfernung des betroffenen Zahnes. Ob der Behandlungsversuch lohnt, entscheidet Dr. Wrastil stets im Einzelfall nach ausgiebiger Voruntersuchung.
Grundsätzlich ist ein natürlicher Zahn stets besser als ein Zahnimplantat, daher empfehlen wir den Patienten der Zahnresidenz, alle medizinisch sinnvollen Maßnahmen zum Erhalt des Zahnes auszuschöpfen.
Nicht empfehlenswert ist eine Wurzelspitzenresektion vor allem dann, wenn Zahnwurzel oder Zahnhalteapparat bereits weitgehend zerstört und die Erfolgsaussichten der OP entsprechend gering sind.